Die Macht der
Gedanken
von Andreana deNero
Wie ist es möglich, dass Menschen über glühende Kohlen
gehen und auf Scherben oder Nägeln stehen können, ohne sich Verletzungen
zuzuziehen?
Den Fahrradfahrern unter euch wird die Situation bekannt
sein: Ein wunderschöner Fahrradweg, über zwei Meter breit, freie Bahn,
soweit das Auge reicht, bis auf einen dummen kleinen Stein, ein größerer
Kiesel, nicht viel mehr. Natürlich besteht keinerlei Veranlassung, diesen
Stein zu überrollen, warum auch, es ist ja genug Platz links und rechts.
Das Hindernis fest im Blick, artet der Versuch, rechts oder links an
besagtem Stein vorbeizukommen, in ein mehr oder weniger unbeholfenes
Herumgewackel aus. Irgendwie scheint eine andere Macht die Kontrolle über
unser Zweirad übernommen zu haben – ganz egal, wie wir uns verrenken – wir
rollen unaufhörlich auf diesen kleinen, runden Stein zu. So
unwahrscheinlich es klingen mag, wir haben erst eine Chance, an dem Kiesel
vorbeizukommen, wenn wir unseren Blick von ihm lösen.
Eine andere
Situation:
Ihr seid
eine kleine, gutgelaunte Gruppe, sitzt in einem Lokal und wartet auf Cora,
eine Freundin. Diese hatte gerade heftigen Ärger und ist innerlich am
Kochen, möchte euch aber nicht den Spaß verderben und schweigt über ihre
Probleme. Trotzdem ist innerhalb kürzester Zeit die Laune der gesamten
Gruppe gesunken.
Das funktioniert aber auch andersherum. In eine
Oh-Gott-was-ist-die-Welt-so-schlecht-Stimmung platzt Cathy, eine Frau, die
in sich selber ruht, mit einem unendlichen Potenzial der Liebe im Herzen,
die glücklich ist und der es rundherum gut geht. Sie braucht sich nur in
die Runde zu setzen und zu beobachten - nach wenigen Minuten fühlen sich
die meisten Jammertaljünger schon leichter und besser.
Eine dritte Situation: Eine Demonstration von friedlichen Menschen wird
von einem Passanten, bei dem das Gewicht der Stiefel das seiner Haare um
ein Vielfaches übersteigt, übelst angepöbelt. Dann wird es nicht lange
dauern, bis ein Teil dieser vorher so friedfertigen Menschen einen
gewaltigen Zorn entwickelt und zum Gegenangriff bläst, und sei es nur
verbal.
Doch was bedeutet das
alles?
All diese
Situationen bestätigen, dass die Kraft unserer Gedanken viel größer ist,
als wir es im Allgemeinen annehmen. Aber wie können wir diese Kraft für
uns nutzen? Am besten, indem wir erst einmal versuchen, damit aufzuhören,
uns unablässig mit diesen Energien zu schaden - und jetzt wirds haarig...
Je weiter sich die Menschen von der Natur entfernen, desto hemmungsloser
scheint ihr Bedürfnis nach Problemen zu sein. Wer nichts zu jammern hat,
der ist hoffnungslos out. Und wer nicht wenigstens ein Thema kennt, bei
dem er auf Missstände aufmerksam machen kann, hat in einer ordentlichen
Diskussion mit verantwortungsbewussten Leuten nichts verloren. Selbst
schönes Wetter entlockt den Menschen erst dann mehr als zwei Sätze, wenn
durch die Hitze Waldbrände entstehen. Auf alle Fälle ist mir schon oft
aufgefallen, dass gute Nachrichten schneller erzählt sind und die besten
Einschaltquoten mit Katastrophen erzielt werden.
Omnec Onec
schreibt
dazu in ihrem
"Handbuch Venusischer Spiritualität":
Es ist wichtig zu versuchen, Ihre Aufmerksamkeit auf
positive Dinge zu richten und Negativität nicht durch Ihre Energie zu
verstärken. Denken Sie daran:
Wo
Ihre Aufmerksamkeit hingeht, fließt auch die Energie hin. Richten Sie Ihre
Aufmerksamkeit also nicht auf Dinge, die Sie stören oder Ihre Gefühle in
Aufruhr versetzen. Konzentrieren Sie sich auf gute und konstruktive
Erlebnisse.
Wenn
Sie sich Sorgen machen, krank zu werden, oder sich vor einem Krieg oder
sonst etwas fürchten, verstärken Sie es und verursachen vielleicht, dass
es eintritt. Segnen Sie stets die kriegsgeplagten Orte. Seien Sie sich
immer bewusst, dass das Gute siegen wird, und sehen Sie nicht Verhängnis
und Negativität voraus.
Ich
weiß, wenn mich etwas stört und ich ihm Beachtung schenke, scheint es
schlimmer zu werden, doch wenn ich meine Aufmerksamkeit einfach auf etwas
anderes richte, kümmert es mich nicht.
Lenken Sie also einfach Ihre Aufmerksamkeit und Energie ab. Dann setzten
Sie Ihre Energie auf konstruktive und positive Weise ein.
Denn
dann übernehmen Sie Ihren Anteil daran, eine bessere Welt für sich und
andere zu schaffen!
An
dieser Form des Bewusstseins arbeite ich nun schon seit mehreren Jahren.
Jede einzelne meine Erfahrungen bestätigt mir, dass jedes einzelne Wort
dieses Zitats wahr ist.
Ich gebe unumwunden zu, dass ich lange Jahre brauchte, um diese Sichtweise
zu verinnerlichen und auch heute falle ich noch manches Mal in alte
Verhaltensmuster zurück. Doch ich werde nicht aufgeben, denn zumindest in
meinem persönlichen Umfeld ist die Energie viel friedlicher und
liebevoller geworden.
Andreana |