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Schutzgeister & Co.
von Andreana deNero

Wir alle kennen Geschichten über Schutzengel. Aber gibt es sie wirklich? Meine Antwort darauf ist ein eindeutiges: Ja!


   Vor ungefähr zwei Jahren rief mich Eva, eine liebe Bekannte an und informierte mich, dass Martin Zoller, ein Medium aus der Schweiz, im Saarland in der Nähe von Tholey ein Seminar gab. Sie beschwor mich eindringlich, zu kommen und weil gerade mein Schwiegerpaps verstorben war, den ich in seinen letzten Wochen gepflegt hatte, brannte sich dieser Gedanke in meinem Kopf fest. Ich befand mich irgendwo im Niemandsland nach meiner Aufgabe als Sterbebegleiterin und mein weiterer, zukünftiger Weg war mir noch unbekannt und völlig offen, fast wie ein Loch, ich schwebte sozusagen im Nichts. Also kratzte ich das nötige Geld zusammen, meldete mich an und fuhr an einem schönen sonnigen Freitagnachmittag mit dem Zug los.

   Dort angekommen, fand ich mich zwischen vielen Menschen wieder, die alle auf den Beginn des Vortrages warteten. Eva begrüßte mich und wir gingen nach oben, um uns dort einen Platz zu suchen. Ich hatte einiges über Martin Zoller gelesen und wusste, dass er seine Lehrzeit bei den Ureinwohnern von Südamerika verbracht hatte, wo er auch lebte. Seine Kalachakra-Einweihung bekam er bei seiner Heiligkeit, dem XIV. Dalai Lama von Tibet in Indien und war ein gern gesehener Gast auf weltweiten UFO- und Channeling-Kongressen. Martin sagt, dass er Kontakte zu spirituellen Wesenheiten von Sirius und den Plejaden, sowie mit Eingeweihten aus atlantischer und äqyptischer Kultur habe. Außerdem sei er aurasichtig, das heißt, dass er unsere feinstofflichen Energiefelder erkennen kann. Das das möglich ist, wusste ich zu diesem Zeitpunkt schon; ich hatte bereits eine Aura gesehen, aber davon schreibe ich ein anderes Mal.

   Trotzdem blieb ich skeptisch, zu viel hatte ich schon von Menschen gehört, die ihren gutgläubigen Zuhörern das Geld aus der Tasche ziehen. Außerdem war der Mann, der vorne auf einem Stuhl Platz nahm, völlig anders, als ich es erwartet hatte. Bei all seiner Erfahrung hatte ich ihn auf mindestens 50 oder 60 Jahre geschätzt - was sich uns jedoch vorstellte, war, wenn es hochkam, gerade mal 35.

   "Oops! Sooo jung?" dachte ich "Na, da lass ich mich mal überraschen!"

   Und ich wurde überrascht. Zuerst hielt er einen Vortrag, an dessen Wortlaut ich mich zwar nicht mehr erinnern kann, dessen Inhalt aber absolut mit dem übereinstimmte, was ich durch Omnec wusste. Danach kam ich in den Genuss, mein erstes "Channelling" zu erleben. Bei einem solchen Channeling nehmen medial begabte Menschen Kontakt auf zu Wesenheiten anderer Dimensionen und vermitteln ihren Zuhörern, was sie empfangen. An jenem Freitag abend ließ Martin sich in eine Art Trance fallen und sprach in einer eigenartig abgehackten Art und Weise. Alles, was er sagte, passte genau in meine Sicht vom Wesen der Dinge. Er hat mich mehr als nur beeindruckt. Nach diesem Vortragsabend hielt ich ihn für einen extrem bemerkenswerten jungen Mann.

   Am nächsten Morgen begann das Seminar. Wir machten Meditationsübungen, durch die er uns führte, und als er mich einmal ganz sanft mit einem Finger am Scheitel und mit einem im Kreuz berührte, hätte er mich auch an eine Stromleitung hängen können. Noch nie habe ich eine derartige Energie in einem Menschen gespürt, meine Haare standen mir zu Berge! Nach weiteren hochinteressanten Versuchen machte er uns den Vorschlag, uns unsere Schutzengel vorzustellen. Wir waren sofort Feuer und Flamme, und meine Skepsis hatte sich in Wohlgefallen aufgelöst.

   Wir setzten uns also in einem Kreis auf und Martin ließ sich wieder in Trance fallen. Wie es ausgemacht war, nannten wir unsere Vornamen, worauf er in einigen kurzen Sätzen zuerst die Wesen beschrieb, die sich bei uns aufhielten und uns dann sagte, was uns unsere Schutzgeister dauernd vergeblich zu sagen versuchten. Am Ende saßen wir alle mit offenen Mündern da und versuchten das zu verdauen, was wir eben alle erlebt hatten.

   Wir hatten genau zwei Möglichkeiten: Entweder es gab Gedankenleser und Martin war einer davon, oder es passierte genau das, wovon er gesprochen hatte. Denn das, was dort zur Sprache kam, waren ausschließlich Dinge, über die wir noch nicht einmal mit unseren besten Freunden gesprochen hatten, beziehungsweise wovon einer von uns nicht einmal selbst etwas wusste. Beispielsweise wurde ein Seminarteilnehmer von seinem Schutzgeist in der Gestalt seiner Mutter (die keiner von uns kannte) zum Arzt geschickt.

   Auch mir hat Martin Einzelheiten erzählt, die ich nicht genau wiedergeben möchte, aber glaubt mir, was ich da zu hören bekam, wusste mit Sicherheit nicht mal meine Mutter. Martin sagte, es handele sich weder um einen Verstorbenen, noch um ein Wesen aus den näheren Dimensionen, sondern um den Engel, der mich seit meiner Geburt als Seele begleitet. Er habe weder Geschlecht noch Namen, aber ich dürfe ihm einen Namen geben - und er sei golden.

   Seit ich denken kann, sehe ich ein goldenes Licht, sobald ich die Augen schließe. Die Vorstellung, dass dieses Licht mein Schutzgeist ist, gefällt mir sehr! Und die Erfahrung, dass er sich weniger höflich als eindringlich ausdrückte, trieb mir zwar eine Menge Farbe ins Gesicht, aber sie wirkte, und wie! Das Beste daran ist jedoch, dass ich jetzt weiß, wie er sich anfühlt. Es ist ein sehr vertrautes Gefühl, das ich nur nie mit "ihm" in Verbindung gebracht hatte.

   Seit diesem Wochenende fällt es mir leicht, mit meinem Schutzgeist Kontakt aufzunehmen. Ich habe ihn auch früher gespürt, aber ich hab es einfach nicht gewusst. Wenn ich mich auf meinen Schutzengel konzenrtrieren wollte, dann habe ich in mich "hineingehört und -gesehen" - ich hätte in mich "hineinfühlen" sollen! Unsere Engel leben nun einmal nicht in der physischen Welt, sie leben in höheren Dimension, also der Astral- oder Gefühlswelt.

   Wenn ihr euch wohlfühlt und entspannt seid, vielleicht bei leiser Musik, Kerzenschein, dem Duft von etwas Räucherwerk, dann bittet euren Schutzgeist doch einmal um ein Zeichen, dass er da ist. Und dann fühlt in euch hinein, in eure Körpermitte, etwa zum Solarplexus- oder Herzchakrabereich. Ich bin ganz sicher, dass ihr sehr schnell ein Gefühl spürt, das ihr schon kennt. Das Gefühl, das ihr habt, wenn euch zum Beispiel ein Mensch voller Liebe anschaut, ohne ein Wort, ohne eine Berührung. Wie eure Mutter, als ihr noch klein wart oder der geliebte Mensch an eurer Seite. In diesem Fall wird es euer Schutzgeist sein.

   Und es kommt noch besser: Mit der Zeit werdet ihr lernen, sie zu unterscheiden, sie zu verstehen, euch in unangenehmen Situation immer früher an sie zu erinnern und euch in ihre Obhut zu begeben, euch von ihnen trösten zu lassen, euch von ihnen auffangen zu lassen. Sie werden zum wichtigsten Wesen für euch werden, ihr könnt ihnen immer vertrauen. Ihr könnt nichts, wirklich gar nichts vor ihnen verbergen - aber ihr müsst es auch nicht. Sie nehmen euch nichts übel und werden euch immer lieben. Auch die verachtetsten Verbrecher werden von ihren Schutzgeistern geliebt. Und glaubt mir: Sie haben Humor! Nichts macht sie glücklicher, als euch lachen zu sehen.

   Selbstverständlich habe auch ich Phasen, in denen ich allzu fest auf die Nase falle und es nicht schaffe, mich soweit zu entspannen, damit er "zu mir durch kommt". Aber ich erinnere mich immer schneller an seine Anwesenheit. Und dann genügt die bloße Idee eines Gedankens an ihn und er ist da. In mir. Um mich. Überall. Und dann bleibt mir nur mein Erstaunen, warum ich mich überhaupt aufgeregt habe. Mir kann einfach nichts passieren. Es geht nicht. Ich bin sicher, noch eine Aufgabe zu haben und solange ich mich dieser Herausforderung stellen möchte, würde er mich unter einem Panzer wieder hervorziehen.

   Dieses Gefühl der völligen Sicherheit, der absoluten Geborgenheit, des grenzenlosen Geliebt-Seins wünsche ich jedem Menschen auf der ganzen Welt von Herzen. Versucht es einfach! Und wenn ihr Fragen habt, dann fragt! Ob im Forum oder unter Expertenfragen, ich werde mich ehrlich bemühen, euch dabei zu helfen!

Andreana

mail to: acnerowski@yahoo.de

 

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