Komm wie du
bist!
Autor unbekannt
Ungläubig schüttelte ich meinen Kopf: das hier konnte einfach nicht die
richtige Adresse sein! Und außerdem wäre ich wohl kaum willkommen hier. Ich
hatte schon öfters von verschiedenen Leuten eine Einladung erhalten, und
jetzt hatte ich mich entschieden, mal zu schauen, was es mit dem Ganzen auf
sich hatte. Aber das hier konnte doch nun wirklich nicht der richtige Ort
sein! Ich schaute noch einmal auf die Einladungskarte in meiner Hand. Meine
Augen glitten über die Worte: "Komm wie du bist. Kein Krawattenzwang," und
fielen auf die Adresse.
Doch, die Adresse schien zu stimmen... Ich schaute erneut durch das Fenster
und sah einen Saal voller Leute, deren Gesichter vor Freude regelrecht
strahlten. Alle waren gut angezogen, hatten feine Tücher als Accessoires und
sahen ungewöhnlich sauber aus, richtig glänzend, während sie in diesem
exquisiten Restaurant dinierten. Beschämt schaute ich an meinen eigenen
zerknitterten und zerschlissenen Klamotten herunter, die voller Flecken
waren. Ich war richtiggehend dreckig. Ein strenger Geruch schien mich zu
umgeben und ich konnte diesen Schmutz nicht abschütteln, der an mir zu
haften schien. Als ich mich gerade umdrehen und gehen wollte, war mir, als
würden mich die Worte dieser Einladung regelrecht anspringen:
Komm
wie du bist!
Kein Krawattenzwang |
Ich
beschloss, der Sache auf den Grund zu gehen. Also nahm ich allen Mut, den
ich aufbringen konnte, zusammen, öffnete die Tür des Restaurants und ging
auf einen Mann zu, der hinter einem Pult stand.
"Ihr Name, bitte?" fragte er mich freundlich lächelnd.
"Daniel F. Renken," murmelte ich, ohne aufzuschauen. Ich hielt meine Hände
tief in den Taschen vergraben, in der Hoffnung, irgendwie die Flecken
kaschieren zu können. Der Mann schien den Schmutz nicht zu bemerken, der
mich umgab und meinte: "In Ordnung, Sir. Es wurde ein Tisch für Sie
reserviert. Darf ich Sie begleiten?"
Ich
konnte nicht glauben, was ich da hörte! Nur mit Mühe konnte ich mein Grinsen
unterdrücken und antwortete mit gespieltem Ernst: "Sehr gern!" Er führte
mich zu einem Tisch und da war tatsächlich ein Tischkärtchen, auf dem mein
Name in einem tiefdunklen Rot geschrieben stand! Erstaunt setzte ich mich
hin.
Ich
überflog die Speisekarte und las Namen wunderbarer Gerichte. Es gab Dinge
wie "Frieden", "Freude", "Segen", "Vertrauen", "Gewissheit", "Hoffnung",
"Liebe", "Glauben" und "Gnade". Dies war in der Tat ein ungewöhnliches
Restaurant! Ich blätterte die Speisekarte wieder zurück zum Anfang, um zu
sehen, wo ich hier gelandet war. "Gottes Gnade" - so hieß dieser Ort!
Der
Mann kam zurück und sagte: "Ich empfehle Ihnen die 'Spezialität des Tages'.
Da können Sie dann von allem probieren, was auf der Karte steht."
Du machst wohl Witze, dachte ich! Du meinst, ich kann von ALLEM etwas
haben? "Was ist denn die 'Spezialität des Tages?" fragte ich
erwartungsvoll.
"Errettung," war seine Antwort.
"Das nehm ich!" platzte es regelrecht aus mir heraus. Doch im selben Moment,
als ich es aussprach, verließ mich die Freude auch schon wieder. Ein
schmerzhafter Krampf fuhr mir durch den Magen und meine Augen füllten sich
mit Tränen. Unter Schluchzern sagte ich: "Schauen Sie mich an, Mann. Ich bin
dreckig. Ich bin unrein und dieser Dinge nicht wert. Ich hätte das zwar
alles gern, aber ich kann es mir einfach nicht leisten."
Unbeindruckt lächelte der Mann wieder und sagte: "Sir, Ihre Rechnung wurde
bereits von dem Gentleman da hinten beglichen." Er zeigte auf die andere
Seite des Saals.
Ich
drehte mich um und sah einen Mann, dessen Gegenwart den Saal zu erleuchten
schien. Es war fast mehr als ich ertragen konnte. Auf einmal merkte ich, wie
ich auf Ihn zuging und mit zitternder Stimme sagte: "Sir, ich werde das
Geschirr abwaschen oder den Boden aufwischen oder den Müll raustragen. Ich
werde alles tun, um Ihnen DAS zurückzuzahlen."
Er breitete Seine Arme aus
und sagte liebevoll lächelnd: "Mein Sohn, das alles gehört dir, wenn du nur
zu mir kommst. Bitte mich, dich zu reinigen und ich werde es tun. Bitte
mich, dir die Flecken abzuwaschen und es wird geschehen. Bitte mich, an
meinem Tisch zu speisen und so wird es sein. Vergiss nicht, der Tisch wurde
auf deinen Namen reserviert. Alles, was du tun musst, ist, das Geschenk
anzunehmen, das ich dir hier anbiete."
Du
meine Güte, das war ja Jesus...!
In
tiefstes Erstaunen versetzt fiel ich vor Seinen Füßen nieder und bat
Ihn: "Bitte, Jesus, bitte reinige mein Leben. Bitte verändere mich! Lass
mich an deinem Tisch sitzen und gib mir dieses neue Leben." Umgehend hörte
ich Seine Worte: "Es ist vollbracht." Ich schaute an mir herab und
tatsächlich: weiße Gewänder umgaben meinen ganz und gar sauberen Körper!
Etwas total Fremdartiges und doch Wundervolles war mir widerfahren: Ich
fühlte mich neu, als ob ein Gewicht von meinen Schultern genommen worden war
und ich saß an Seinem Tisch!
"Die 'Spezialität des Tages' ist serviert," ermunterte mich Jesus. "Die
Errettung gehört dir!"
Wir
saßen noch eine ganze Weile beisammen und redeten. Ich hab die Zeit mit Ihm
so dermaßen genossen! Er sagte mir - stell dir vor: MIR! - dass Er sich
freuen würde, wenn ich so oft ich wolle wiederkäme und Gottes Gnade genießen
würde. Er machte mir klar, dass Er wollte, dass ich so viel Zeit wie möglich
mit Ihm verbringe.
Als
es für mich Zeit wurde, wieder in die "reale Welt" zu gehen, sagte Er mit
leiser, sanfter Stimme: "Und Daniel, denk dran: ich werde immer bei dir
sein!" Und dann fügte Er etwas hinzu, das ich nie vergessen werde. Er fragte
mich: "Mein Sohn, siehst du diese leeren Tische hier im Saal?"
"Ja, Herr," erwiderte ich. "Die sehe ich. Was ist mit ihnen?"
"Das sind alles reservierte Tische. Aber diejenigen, deren Namen auf den
Tischkärtchen stehen, haben ihre Einladung zum Festmahl nicht angenommen,"
erklärte Er mir. Dann reichte Er mir einen Stapel Karten und bat
mich: "Wärst du so lieb und gibst diese Einladungen hier denen, die noch
nicht zu uns gekommen sind?"
"Ja, natürlich!" rief ich begeistert aus und nahm die Einladungskarten an
mich. "Geh überall hin," sagte Er, als ich mich umdrehte, um zu gehen.
Schmutzig und hungrig kam ich in Gottes Gnade, mit Sünde befleckt. Meine
Gerechtigkeit bestand aus dreckigen Klamotten. Aber Jesus hat mich rein
gemacht! Als neuer Mensch kam ich heraus... in weißen Gewändern, bekleidet
mit Seiner Gerechtigkeit! Und so werde ich mein Versprechen
einhalten: Ich werde gehen. Ich werde das Wort verkünden. Ich werde die Gute
Nachricht weitertragen. Ich werde die Einladungskarten verteilen!
Und
bei dir fang ich an! Warst du schon einmal in Gottes Gnade? Da ist ein Tisch
auf deinen Namen reserviert und dies hier ist deine Einladung dafür! Komm
wie du bist - es gibt keinen Krawattenzwang!
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